Sept. 2025 | Journal of Diabetic & Metabolic Disorders | The UK Household Longitudinal Study
Menschen mit Diabetes häufiger von Long COVID betroffen
Im Rahmen einer britischen Langzeitstudie haben Forschende untersucht, ob Menschen mit Diabetes ein höheres Risiko haben, nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 an Long COVID zu erkranken. Dafür werteten sie Daten von über 11.600 Personen ab 16 Jahren aus.
In den Jahren 2018 und 2019 wurde erfasst, ob die Teilnehmenden bereits vor der Pandemie Diabetes hatten, basierend auf ihren Angaben zu einer ärztlichen Diagnose. Am Ende des Beobachtungszeitraums von 2022 bis 2023 wurde erfasst, wer Long COVID entwickelt hatte. Long COVID wurde dabei definiert als selbst berichtete Beschwerden, die länger als 12 Wochen nach einer COVID-19-Erkrankung andauerten und nicht durch eine andere Ursache erklärt werden konnten.
Die Ergebnisse zeigten: Menschen mit Diabetes hatten ein höheres Risiko, längerfristige Beschwerden nach einer COVID-19-Erkrankung zu entwickeln. Das galt auch, wenn andere Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Begleiterkrankungen berücksichtigt wurden: Die Wahrscheinlichkeit für Long COVID lag dann bei Menschen mit Diabetes bei etwa 14 Prozent, bei Menschen ohne Diabetes bei rund 9 Prozent.
Laut Forscherinnen und Forschern zeigen die Ergebnisse, dass Ärztinnen und Ärzte bei Menschen mit Diabetes besonders auf Long-COVID-Beschwerden nach einer COVID-19-Erkrankung achten sollten. Außerdem betonen die Forschenden, dass eine gute Behandlung des Diabetes und Einstellung des Blutzuckers nicht nur für den akuten Verlauf von COVID-19, sondern auch zur Vorbeugung langfristiger Folgen wichtig sein kann.
Journal of Diabetic & Metabolic Disorders
Das Journal of Diabetes & Metabolic Disorders ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift, in der neue Erkenntnisse zu Diabetes und anderen Hormon- und Stoffwechselerkrankungen veröffentlicht werden. Alle Artikel werden vor der Veröffentlichung von unabhängigen Expertinnen und Experten geprüft.
The UK Household Longitudinal Study
The UK Household Longitudinal Study ist die größte langfristige Haushaltsbefragung Großbritanniens. Im Rahmen der Studie werden die Angehörigen von etwa 40.000 britischen Haushalten regelmäßig befragt. Die Studie liefert verschiedene Daten zu Themen wie Gesundheit, Arbeit, Bildung, Einkommen, Familie und sozialem Leben. Sie wird vom Institute for Social and Economic Research an der University of Essex durchgeführt und läuft seit 2009.