März 2024 | Das Wissenschaftliche Institut (WIdO) der AOK

Long und Post COVID: Krankschreibungen rückläufig, aber lange Fehlzeiten

Im vergangenen Jahr mussten deutlich weniger Menschen wegen Post oder Long COVID oder aufgrund eines chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) krankgeschrieben werden als noch in den Jahren 2021 und 2022. Die Dauer der beruflichen Fehlzeiten der Betroffenen ist aber weiterhin lang. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.  

Laut der Auswertung wurden zwischen März 2020 und Dezember 2023 mehr als ein Drittel aller durchgehend erwerbstätigen AOK-Versicherten mindestens einmal im Zusammenhang mit einer akuten Covid-19-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben. 1,8 Prozent aller AOK-versicherten Beschäftigten erhielten mindestens eine Krankschreibung aufgrund von Long COVID, Post COVID oder wegen eines CFS. 

Im Zeitverlauf zeigt sich ein rückläufiger Trend: Waren im März 2022 noch 416 AOK-Versicherte je 100.000 Beschäftigte wegen Long COVID, Post COVID oder CFS arbeitsunfähig geschrieben, sank der Wert auf 110 je 100.000 Beschäftigte im Dezember 2023.  

Die Betroffenen sind häufig für eine längere Zeit krankgeschrieben. Bei Long-COVID-Erkrankungen lag die Dauer der Arbeitsunfähigkeit im Durchschnitt bei 36,6 Tagen – ohne Einbeziehung der Dauer der akuten Infektion. Bei Post-COVID-Erkrankungen waren es 31,6 Tage je Fall und bei CFS 29,9 Tage je Fall.  

Die Auswertung zeigt auch, dass ältere Beschäftigte häufiger wegen der Spätfolgen einer COVID-Erkrankung ausfallen, als dies im Vergleich zu anderen Erkrankungen zu erwarten wäre. Über 44 Prozent aller Long-COVID-Fälle betreffen die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen. Ähnlich verhält es sich bei Post-COVID-Erkrankungen und beim CFS. 

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Eine Grafik, die ein Balkendiagramm über erkrankte Long COVID, Post COVID und CFS Patienten zeigt.

© WIdO

Pressemitteilung der AOK

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Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der AOKs seit 1976 Expertisen für alle Leistungsbereiche in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Forschungsschwerpunkte sind Fragestellungen zu den Themen ambulante Versorgung, Arznei- und Heilmittel, Versorgungsforschung, Krankenhaus, sektorübergreifende Versorgung, betriebliche Gesundheitsförderung und Pflege.