Aug. 2025 | JAMA Network Open
Definition von Long COVID weiterhin uneinheitlich
Für Long COVID wird in wissenschaftlichen Studien nach wie vor keine einheitliche Definition verwendet. Eine Studie in der Fachzeitschrift JAMA Network Open zeigt: Wie oft Long COVID festgestellt wird, hängt von der Definition der Erkrankung ab.
Die Forschenden verwendeten in ihrer Arbeit die Daten von mehr als 4.500 Erwachsenen aus dem sogenannten INSPIRE-Register. In dieses Register wurden Erwachsene aufgenommen, die zwischen Dezember 2020 und August 2022 eine akute Erkrankung mit Symptomen hatten, die auf COVID-19 hindeuteten. Alle Personen wurden auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet und anschließend über mehrere Monate nachbeobachtet.
In der Studie wurden 5 verschiedene Definitionen von Long Covid auf dieselben Personen mit positivem SARS-CoV-2-Test aus dem INSPIRE-Register angewendet. Die Definitionen unterscheiden sich bezüglich der Anzahl, Art und Dauer der Beschwerden, die für eine Long-COVID-Diagnose nötig sind. Daher wurde Long COVID unterschiedlich oft diagnostiziert: Je nach Definition lag der Anteil an Personen mit Long-COVID-Diagnose nach drei Monaten zwischen 31 und 42 Prozent. Nach sechs Monaten lag dieser Anteil je nach verwendeter Definition zwischen 15 und 22 Prozent.
Die Studie macht deutlich, dass uneinheitliche Definitionen direkte Auswirkungen auf die erhobene Häufigkeit von Long COVID haben. Dies erschwert nicht nur die Vergleichbarkeit von Studien, sondern auch die gezielte Erkennung und Versorgung der Betroffenen. Die Autorinnen und Autoren fordern in ihrer Studie daher standardisierte, klar definierte Kriterien für Long COVID.
JAMA Network Open
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