Gastbeitrag: Prof. Dr. hab. Yasar Bilgin

Die COVID-19-Pandemie hat für die gesamte Weltgemeinschaft und die Wissenschaft eine außergewöhnliche Herausforderung dargestellt. Hier hat sich auch gezeigt, wie wichtig und entscheidend für die Umsetzung politischer Entscheidungen die Beratung der Bürgerinnen und Bürger war. Die TDG e. V. hat sich während dieser Zeit intensiv engagiert, um besonders Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund zielgerichtet zu erreichen und mit wichtigen Informationen zu versorgen. Um den vorhandenen Unsicherheiten und Ängsten entgegenzuwirken, war es von großer Wichtigkeit, neben den notwendigen Informationen auch den vertrauensvollen Austausch miteinander zu fördern. Die gemeinsamen Bemühungen während der Corona-Pandemie haben dabei auch einen positiven Effekt auf den Integrationsprozess gezeigt. 

Bei der Long-COVID-Erkrankung sind diese Aspekte von ebenso großer Bedeutung. Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund sind verunsichert, haben nur wenige bis keine Anlaufpunkte für Diagnose, Beratung und Therapieangebote. Auch jetzt zeigt sich wieder, wie wichtig eine zielgerichtete, kultursensible Ansprache und Beratung für diese Patientengruppe ist. Aus diesem Grund ist es notwendig, speziell für dieses Patientenkollektiv eine Aufklärungskampagne unter Berücksichtigung kulturspezifischer Aspekte zu entwickeln und umzusetzen. Begleitend ist eine Öffentlichkeitsarbeit in muttersprachlichen Medien, besonders im Bereich der digitalen sozialen Medien, für eine gezielte Erreichbarkeit dieser Personengruppe erforderlich.